FDP in Sorge um das Spital Einsiedeln

Am Dienstag 28.Mai.2019 lud die FDP Einsiedeln ihre Mitglieder zu einer ausserordentlichen Parteiversammlung zum Thema Spital Einsiedeln ein. Der Stiftungsratspräsident Markus Hauenstein informierte persönlich aus erster Hand.

Das Thema Spital Einsiedeln beschäftigt momentan die Bürgerinnen und Bürger von Einsiedeln und somit natürlich auch die FDP Einsiedeln. Vorab gab Kantonsrat Reto Keller einen Einblick in die Organisation des Schwyzer Gesundheitswesens und der drei Schwyzer Spitäler. Als Leistungserbringer für den Kanton Schwyz sind auf der Liste 15 Spitäler gelistet. Der Kanton Schwyz betreibt selbst kein Spital. Des Weiteren wurden die Tarifsysteme für ambulante und stationäre Gesundheitsleistungen erläutert und der aktuelle Stand des Tarifstreits zwischen Versicherungen und Spitälern aufgezeigt.

Links: Markus Hauenstein, Stiftungspräsident Spital Einsiedeln. Rechts: Reto Keller, FDP Kantonsrat.

Arbeiten gemeinsam am Parteiprogramm. Von links nach rechts: Kantonsrat Reto Keller, Kantonsrat Christian Grätzer, Roland Leimbacher (nicht im Bild: Präsidentin Lilian Schönbächler).

Zur aktuellen Situation des Spitals

Markus Hauenstein, Präsident der Stiftung Krankenhaus Maria zum finstern Wald, belieferte die anwesenden Mitglieder mit aktuellen Informationen zum Spital Einsiedeln. Das Spital Einsiedeln habe einen guten Ruf sowie eine hervorragende Patientenbeurteilung; doch leider sei die finanzielle Situation sehr angespannt. Es gehe nicht nur dem Spital Einsiedeln so. Den kleinen Spitälern gehe der Schnauf aus und so möchte zum Beispiel der Kanton St. Gallen von neun auf vier Spitäler für stationäre Patienten reduzieren. Die Existenz aller Schwyzer Akutspitäler sei deshalb mitteloder langfristig infrage gestellt. Bezüglich Tarifstreit der Schwyzer Spitäler mit den Versicherern (Basisrate) konnte Markus Hauenstein einen Erfolg vor dem Bundesverwaltungsgerichterwähnen.

Die Zukunft des Spitals

Bereits vor einigen Jahren wurde eine Vorwärtsstrategie als Antwort auf die zahlreichen Herausforderungen beschlossen: eine konkurrenzfähige und moderne Infrastruktur und Patientenwachstum. Jedoch haben negative Entwicklungen der Vorwärtsstrategie zu einer höheren Verschuldung und zu einem Verlust in den letzten vier Jahren geführt. «Der Jahresabschluss 2018 ist massiv schlechter als erwartet», erklärte Markus Hauenstein und die Liquidität sei angespannt. Das Spital Einsiedeln kämpfe folglich um seine Existenz.

Beim «Fokus Zukunft»-Projekt des Spitals wurden einschneidende Massnahmen beschlossen (Investitionsstopp, Steigerung Effizienz, Personalabbau). Nach dem gescheiterten Versuch mit Lachen zusammenzugehen, werden weitere Kooperationen gesucht und neue Strategien entwickelt. Verhandlungen mit dem Bezirk Einsiedeln und mit den Banken werden eng geführt.

Man stehe vor grossen Herausforderungen. Eine Lösung zu finden ist gemäss Markus Hauenstein jedoch anspruchsvoll. Es gilt, das Spital wieder auf Kurs zu bringen, wobei der Personalabbau leider zur Gesundung gehöre. Für eine schnelle Reaktion ist der Spitalrat gefordert. Der Weg des Spitals Einsiedeln ist noch offen und bleibt herausfordernd.

Die Defizitgarantie

Seit 1975 gibt es vonseiten des Bezirks Einsiedeln eine Defizitgarantie für ordentliche Defizite des Spitals. Markus Hauenstein informierte, dass es seit 2005 eine Vereinbarung zwischen Spital und Bezirk gebe, welche seitens des Bezirks eine Verweigerungsmöglichkeit enthalte, welche dann zum Tragen kommt, falls das Budget – zum Beispiel aus Fonds oder anderen Mitteln des Spitals – korrigierbar ist.

Parteiprogramm FDP Einsiedeln

Am Schluss der Versammlung blieb noch Zeit für das Parteiprogramm der FDP Einsiedeln. Kantonsrat Christian Grätzer leitete die Diskussion und die Parteiversammlung diskutierte sehr engagiert und mit liberalem Geist den aktuellen Stand des Parteiprogramms.