FDP fordert Nachbesserungen beim Bahnhofareal

Die FDP äusserte sich zur vorgelegten Nutzungsplanung des Bahnhofareals positiv, was die Gestaltung angeht, fordert jedoch Anpassungen im Bereich Verkehr und Mehrwertabgabe.

Die FDP mit Lob und Kritik zur Neugestaltung des Bahnhofareals. Links: Kantonsrat Reto Keller. Rechts: FDP Präsidentin Sybille Rohner.

Städtebaulich zeitgemässe Gestaltung

Die städtebauliche, durchlässige Gestaltung wird durch die FDP im Grundsatz positiv aufgenommen. Die gestalterische Trennung zwischen Bahnhofareal (Städtebau) und dem historisch gewachsenen Dorf, sowie der neue Bushof und die Möglichkeit des Parkierens auf dem Sennhofplatz werden unterstützt.

Kritikpunkte zur Nutzungsplanung

Die grössten Bedenken hat die FDP bezüglich der Verkehrs- und Fussgängerführung. Die FDP ist der Meinung, dass der Mehrverkehr unterschätzt wird und die Fussgängerführung zu kurz kommt. Das Projekt Bahnhof wird nur dann zum Erfolg, wenn Verkehr rund um den Bahnhof, Zürichstrasse und Alpkreisel gezielt gelenkt wird. Die FDP bringt folgende Punkte ins Spiel:

  • Zusätzliche Langsamverkehrsverbindung. Die Fussgänger- und Veloverbindung Gaswerkstrasse – Bahnhof soll in der Nutzungsplanung verbleiben. Der FDP ist bewusst, dass die Fuss- und Velo-Unterführung von der Gaswerkstrasse zum Bahnhof, gemeinsam mit der Auflage von 50% Gewerbeanteil, einer der Hauptgründe war für den Projektabbruch von Seiten SOB und Post im Jahre 2018. Doch ist der Bezirk nun bereits beim Gewerbeanteil massiv entgegengekommen (von 50% auf 30%).
  • Neugestaltung Kreuzung Waldstatt/Bahnhof. Das Linksabbiegen vom Bahnhof in die Hauptstrasse, soll mit einer Neugestaltung der Kreuzung beim Haus Waldstatt/Bahnhof wieder ermöglicht werden.
  • Basiserschliessung Alpthal. Um die Alpbrücke und den Hauptplatz vor dem Dorfzentrum zu entlasten, soll der Bezirk die Basiserschliessung des Alpthals über die Grotzenmühlestrasse und die Allmeindstrasse führen.
  • Fussgängerlenkung über Sagenplatz. Die Fussgängerlenkung vom Bahnhof, über die Hauptstrasse, zum Kloster, ist aktuell ungenügend. Um diese zu verbessern, soll aus Sicht der FDP die Fussgängerlenkung gezielt zwischen den Häusern «Musfalle» und «Rosenegg» (Einsiedler Anzeiger) auf den Sagenplatz führen und für die Besucherinnen und Besucher klar ersichtlich sein.

Mehrwertabgabe soll geprüft werden

Der Bezirk schliesst eine Mehrwertabgabe von SOB und Post an den Bezirk Einsiedeln von vornherein aus. Aus Sicht der FDP soll ordentlich geprüft werden, ob eine Mehrwertabgabe an den Bezirk geschuldet ist oder nicht.

Mit gezielter Steuersenkung Gewerbe anziehen

Für die FDP ist der Anteil von 30% Gewerbe und Dienstleistung in der WGB-Zone ein Nachteil für Einsiedeln, gegenüber den aktuellen 50%. Einsiedeln weist bereits heute einen grossen Pendlerstrom in Richtung Zürich auf. Das Bahnhofareal bietet eine Chance diese Situation zu verbessern und mehr Arbeitsplätze in Einsiedeln anzusiedeln. Der FDP ist klar, dass die Senkung des Gewerbeanteil dazu geführt hat, dass das Projekt mit den Partnern überhaupt neu gestartet werden konnte. Dennoch regt die FDP als Kompromiss eine Senkung von auf lediglich 40% Gewerbeanteil an. Die Ansiedlung am Bahnhof ist primär attraktiv für Dienstleistungsbetriebe. Deshalb soll der Bezirk gleichzeitig gezielt die Rahmenbedingungen für Dienstleistungsbetriebe verbessern (namentlich eine deutliche Steuerfussreduktion für juristische Personen) und somit an Attraktivität gewinnen. Auch die bestehenden Unternehmen würden davon profitieren.